Leinenlos Geliebt.

Der (be-)mitleidende Gott

  • Wie oft sagen wir eher leichtfertig, dass Jesus weiß, wie es uns geht.

    Doch wie begründe ich diese Aussage gegenüber einem Drogenabhängigen, der gerade mal wieder versucht clean zu werden? Der es aber mal wieder nicht schafft? Gegenüber einem Menschen, der verzweifelt versucht, sein Leben zu ändern – und doch immer wieder kläglich scheitert. Der zerrissen ist zwischen dem Wollen auf der einen und dem mangelnden Vollbringen auf der anderen Seite?

    Zu einem obdachlosen Menschen zu sagen, dass auch Jesus obdachlos war, ist einfach, sagt er in seinem Wort doch selbst, dass er keinen Platz hat, sein Haupt nieder zu legen. Aber ich habe mich gefragt, an welcher Stelle Jesus in seinem irdischen Leben wohl diese Zerrissenheit gespürt haben mag. Spontan fiel mir dann nur die Stelle in Matthäus 4 ein, in welcher der Teufel ihn versucht gegen Gott zu sündigen. Aber diese Stelle konnte mich nicht wirklich zufrieden stellen. Irgendwie war mir das zu wenig. Ja, er wurde versucht. Aber bei einem Suchtkranken geht es ja über die Versuchung hinaus – also was kann Jesus ihm geben, wenn er noch kein Vollbringen erlebt hat?

    In Hebräer 4,15 und 16 steht:

    Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht Mitleid haben könnte mit unseren Schwachheiten, sondern der in allem in gleicher Weise wie wir versucht worden ist, doch ohne Sünde. Lasst uns nun mit Freimütigkeit hinzutreten zum Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zur rechtzeitigen Hilfe!

    Hier steht, dass Jesus in allem in gleicher Weise versucht wurde, wie wir. Hier steht zwar auch, dass er widerstehen konnte, aber vor allem empfinde ich es als tröstend, dass er Mitleid mit unserer Schwachheit hat.

    Wie beruhigend ist es, zu wissen, dass der Gott über alle Götter, der König der Könige nicht nur weiß wie es mir geht, es nicht nur nachempfinden kann, sondern sogar Mitleid hat. Er leidet mit. Er sieht unsere Kämpfe, unsere Schwachheit. Er stellt sich nicht nur daneben und wischt unserer Tränen ab, nein, wenn wir vor seinen Thron treten, vor ihn, in seine Gnade, dann können wir rechtzeitig Hilfe finden! Und weiter schreibt der Hebräerbrief in Kapitel 2 Vers 18:

    denn worin er selbst gelitten hat, als er versucht worden ist, kann er denen helfen, die versucht werden.

    Er kann dir helfen, weil er weiß, was in dir vorgeht. Er kann uns helfen, weil er dieselbe Versuchung erfahren und sie überwunden hat.

    Das sind keine billigen Werbeslogans, die nicht halten, was sie versprechen.

    Es ist eine Art Schwur, denn ER hält seine Zusagen ein. IMMER!

    Du darfst zu ihm kommen!

    Von Yvonne

    Freitag, 25.03.2016