Leinenlos Geliebt.

Der Freundschaftsturm

  • Stell dir vor, du spielst eine Runde Jenga (siehe Bild). Am Anfang hat jede Schicht im Turm drei Steine und das ist auch der Grund, weshalb man den Turm immer weiter in die Höhe bauen kann. Wenn der Turm pro Schicht nur noch die beiden äußeren Steine hätte, dann könnte man nicht bauen, da der Turm sofort einbrechen würde, wenn man einen Stein entfernt. Er wäre ziemlich instabil…

    Na gut, was hat das Ganze denn nun mit Freundschaft zu tun? Vor vielen Jahren hatte ich einen Freund, den ich schon seit dem Kindergarten kannte und wir beide haben zusammen auch ziemlich viel Blödsinn gemacht. Die ersten Zigaretten, der erste Rausch, die ersten Joints – vieles erlebte ich mit ihm zusammen, doch als wir beide wegen Drogenhandel ins Visier der Polizei kamen, da verpetzte er mich. Er lieferte mich ein Stück weit aus und unsere Freundschaft hatte sich in der Folge stark verändert. Egal, wie sehr wir wieder zusammen finden wollten, da stand etwas zwischen uns. Und heute haben wir seit Jahren keinen Kontakt mehr. Wir waren Freunde, aber er hatte mich verraten, ich konnte ihm nicht mehr vertrauen.

    Und wie kommen die beiden Dinge nun zusammen?

    Ganz einfach: Stell dir vor, diese Freundschaft wäre ein Jengaturm – nur ohne die mittleren Steine. Nimm dir die Hälfte der Steine und schreibe darauf, was du von einer Freundschaft erwartest. Auf die anderen Steine schreibst du, was umgekehrt auch du einbringen solltest. Nun baust du Schichten. Auf den beiden unteren Steinen steht zum Beispiel „Vertrauen“, darüber „Treue“ usw. . Wenn dein Turm steht, dann beinhaltet er viele Aspekte, die dir in einer Freundschaft wichtig sind. Und da wir Menschen Beziehungswesen sind, beinhaltet dieser Turm sehr viel unserer wesentlichen Lebensinhalte. Wenn dieser Turm nun – ohne die Mittelsteine – mühevoll aufgebaut worden wäre, dann wäre er doch zerbrechlich, genau wie unsere Freundschaften. Wenn nun eine Partei beschließt, eine Eigenschaft wegzunehmen (zum Beispiel untreu wird), dann bricht der ganze Turm ein und die Arbeit beginnt von vorne. So ist es doch auch bei Freundschaften – wenn wir zutiefst enttäuscht oder verletzt werden, oder selbst Täter sind, dann wackelt die Freundschaft. Und meistens stürzt sie über kurz oder lang ein…

    So ist das bei uns Menschen – und immer wieder fallen unsere Freundschaftstürme zusammen. Wie können wir dann glauben, dass wir Gott zum Freund haben können?

    Wenn Gott in diesem Turm unser Gegenüber ist, dann wird unsere Seite sehr schnell zusammenbrechen und der Turm kann nicht halten. Seit Adam ist der Mensch eine fortwehrende Enttäuschung für seine Mitmenschen und auch, oder vor allem für Gott. Dabei geht es nicht um gut oder schlecht, sondern vielmehr um unser Wesen, oder das, was daraus geworden ist. Wir Menschen gehören dem Teufel und der Sünde und daraus resultiert unsere Selbstsucht. Wir können gar nicht anders und unsere Türme stürzen immer wieder ein. Also ist es für uns doch gar nicht möglich, einen Freundschaftsturm mit Gott zu bauen, oder?

    Doch! Wenn man einen dritten Stein mit in diese Beziehung zum Vater einbaut – Jesus! Wenn man in die Mitte seiner Beziehungen Jesus nimmt, sein Opfer annimmt, dann wird unser Turm stabiler. Wenn wir Jesus in unser Leben einbinden, kann es passieren, dass unser Turm zu anderen Menschen, aber vor allem zum himmlischen Vater nicht so leicht zusammen bricht.

    Und wenn wir Jesus in unsere Beziehungen einbinden, dann kann durchaus mal ein Stein auf unserer Seite des Turmes wegbrechen, durch den Mittelstein stürzt der Turm aber nicht unbedingt ein und wir können sogar weiter an dem Turm/ der Beziehung bauen, wenn wir den entfernten Stein wieder oben auf den Turm legen.

    Du darfst Jesus gerne bitten, deine Beziehungen zu Menschen und zum Vater zu stabilisieren, in dem du ihm nachfolgst. In Johannes 15 steht, wie sehr Jesus bereit ist, uns zu lieben:

    Niemand hat größere Liebe als die, dass er sein Leben lässt für seine Freunde. Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete.

    Durch Jesu Opfer können wir Gottes Freunde sein und bleiben… Stein für Stein!

    Mittwoch, 07.10.2015