Leinenlos Geliebt.
Leinenlos Geliebt.
In diesen Ostertagen wird viel über die Kreuzigung und die Auferstehung Jesu gesprochen, doch mir drängt sich die Frage auf: Wie sehr kreuzigen wir ihn noch heute?
Wie gehen wir mit diesem Opfer um? Was ist es dir wert?
Was ist Jesus dir ganz persönlich wert?
Wenige Tage vor dem Opfertod am Kreuz nahm die Geschichte ihren Lauf: Judas hatte vor, Jesus zu verraten. Als Preis wurden 30 Silberlinge ausgehandelt. Vor einigen Jahren entsprachen diese 30 Silberlinge ungefähr 10 000€.
Judas war also bereit, den einen Menschen, der ihn unendlich liebte, für knapp 10000€ zu verkaufen.
Ist das viel? Wie viel war ihm Jesus wert? Was kann man mit 10000€ anfangen?
Als Judas erfuhr, wie es mit Jesus weiterging, da wurde ihm bewusst, dass der Preis nicht angemessen war – und dennoch die Frage: was ist Jesus dir wert?
Wenn ich unsere Welt anschaue – und mein Umfeld, dann stelle ich unweigerlich fest, dass die meisten Menschen Jesus für weit weniger verkaufen. Umsonst. Sie wollen nichts von ihm wissen. Judas mag ein Verräter gewesen sein, aber Jesus hatte immerhin noch einen Wert für ihn. Und wie sein Selbstmord aufzeigt, stieg dieser Wert sogar noch.
Heute schütteln wir über einen Menschen wie Judas den Kopf und fragen uns, wie man nur so sein kann – sich selbst in den Mittelpunkt stellend, ohne Rücksicht auf Verluste…
Wirklich? Was ist Jesus dir wert?
Dort, wo seine Sicht der Dinge nicht in dein Weltbild passt?
Da, wo seine Worte dich der Schuld und Sünde überführen?
Da, wo dich keiner sieht?
Judas ließ sein Leben, als ihm bewusst wurde, was er getan hatte. Das sollten wir bildlich auch tun, wenn wir darüber nahdenken, wie viel uns Jesus wirklich wert ist, wenn es um unser ICH geht – um das Zentrum unseres Seins.
Wie viel ist Jesus dir wert, wenn es um dein Ansehen bei der Arbeit geht? Wenn es um deine Beziehung geht? Was ist er wert, wenn es bedeutet, dass du seither im Unrecht warst? Stößt du ihn von dir? Wie weit bist du von den 10000€ entfernt?
Oder kannst du mit Stephanus gehen, der sein Leben bereitwillig gab? Oder Paulus, der seine Gerechtigkeit und sein Ansehen „für Dreck erachtete“ im Vergleich zu Jesu Gerechtigkeit? Oder mit Petrus, der sich den Mund nicht verbieten ließ und Haft riskierte, nur um von Jesus zu sprechen?
Wie viel ist Jesus dir wert?
Sonntags in die Kirche gehen? Geben im Rahmen deines Überflusses? Oder bist du bereit für ihn zu leiden? Wo liegt der Preis, den du bereit bist zu zahlen? An der Bequemlichkeitsgrenze?
Oder kannst du mit der Sünderin gehen, die bereit war eine Flasche kostbares Öl zu zerbrechen und alles aufzugeben, was sie hatte, um es über Jesus zu ergießen?
Was bist du ihm wert? Gerade an Karfreitag? Was ist der Preis, den er für dich bezahlt?
Er hat sich entschieden.
Jetzt bestimmst du seinen Preis…