Leinenlos Geliebt.
Leinenlos Geliebt.
Nach langer Abstinenz – vor allem, weil wir kein Internet hatten – gibt es nun wieder regelmäßigere Neuigkeiten von unserer Arbeit. We are back!
Zunächst deshalb mal das fröhlichste Neue bei unserer Arbeit: Wir haben ein neues Auto.
Das Feuerwehrauto war zweifelsfrei toll und hatte vor allem einen hohen symbolischen und emotionalen Wert, aber es hatte auch so seine Mängel. Zum Beispiel, dass das aufrechte Stehen ab einer Körpergröße von 150cm darin anstrengend war, oder aber die Tatsache, dass das Arbeiten darin mit mehr als einer Person eher eine Qual denn eine Freude war.Oder aber auch die fehlende grüne Plakette…
Doch damit ist jetzt schluss. In diesem Jahr und hoffentlich auch in den nächsten Jahren fahren wir einen Opel Movano. Der ist fast fertig umgebaut und braucht außer ein paar Schönheitsreparaturen nur noch unsere Aufkleber. Dann steht es: Das Kältemobil Heilbronn.
Von der Nutzung sind wir bereits jetzt begeistert und freuen uns sehr, darin arbeiten zu dürfen.
In den ersten beiden Monaten des neuen Jahres konnten wir unsere Besucherzahlen im Vergleich zu den ersten beiden Monaten des Vorjahres im Schnitt leicht steigern und sind sehr dankbar, dass wir diesen Winter sogar zwei Gottesdienste im Monat anbieten können.
Außerdem wartet das Kältemobil mit stabileren Außensitzgelegenheiten und Tischen auf, als dies in der Vergangenheit der Fall war. Wir sind überwältigt von der Spendenbereitschaft, die uns betraf. Innerhalb von drei Wochen nach Kauf des neuen Autos hatten wir bereits so viele neue Spenden bekommen, dass der Kauf des Wagens gedeckt war. Danach kamen noch einige Reparaturen und der Ausbau. Danke an Tom nochmal auf diesem Wege. Aber selbst danach konnten wir unser Lager noch auffüllen und haben immernoch eine kleine Reserve für neue Projekte – danke an alle Spender!
Ihr könnt uns gerne weiterhin mit Spenden oder vor allem auch Gebeten unterstützen, denn immer tiefer reicht der Blick in die Seelen unserer Gäste. Immer öfter tun sich Abgründe auf und immer klarer wird der Blick dafür, wie wichtig eine seelsorgerliche Ausbildung ist, wenn es darum geht, mit Menschen zu arbeiten, deren Leben am Abgrund steht.
Eine kurze Geschichte möchte ich hier noch erzählen: Vor Monaten kam ein Mann nach einem Gottesdienst über Vergebung auf mich zu und begann zu weinen. Er erzählte mir seine Geschichte und vom Gefängnis. Ich hörte nur zu und wir beteten für ihn. Er fiel mir weinend um den Hals. Danach habe ich ihn monatelang nicht gesehen gehabt, bis er nach einem anderen Gottesdienst wieder da stand. Tränenüberströmt fiel er mir wieder um den Hals mit den Worten: „Du hast mein Leben gerettet…“ Er meinte, dass er bei unserem letzten Treffen dazu entschlossen war, seine Expartnerin zu töten, die Worte über Vergebung ihm aber einen neuen Blick auf die Situation und das Leben geschenkt und ihn so besänftigt hätten. Nur wegen unseres Gespräches meinte er, habe er es schließlich nicht getan. Nicht ich hatte sein Leben gerettet, sondern die Tatsache, dass Gott bei diesem Gottesdienst sein Herz berührt hatte und ihm Vergebung zugesprochen hatte. Deshalb konnte er es auf sich beruhen lassen. Gott hatte akut in sein Leben eingegriffen – und ich durfte daran teilhaben, ohne es zu wissen.
Es ist wichtig, dass wir offene Ohren und Herzen haben. Den Rest macht ein anderer…