Leinenlos Geliebt.

Angst vor dem Ende, oder endliche Angst?

  • Er wird alle ihre Tränen abwischen.

    Es wird keinen Tod mehr geben,

    kein Leid und keine Schmerzen,

    und es werden keine Angstschreie mehr zu hören sein.

    Denn was früher war, ist vergangen.«

    Offenbarung 21:4

     

    Heute war ich zum ersten Mal seit langer Zeit auf einer Beerdigung. Meine Oma, fast 90 Jahre alt, war der Mittelpunkt der Zeremonie. Es herrschte eine andächtige Stille, als ich den Raum mit dem Sarg betrat. Kaum einer wagte zu flüstern, geschweige denn zu reden oder gar lachen. Das Schweigen setzte sich mit dem Marsch hinter dem Sarg fort. Tränen wurden still weggewischt, andere zugelassen. Dann wurde der Sarg mit dem Leichnam hinuntergelassen, die Kinder der Verstorbenen behutsam begrüßt, Beileid ausgesprochen…

     

    Kaum hatte man den Friedhof verlassen, war der Schleier des Todes wie aufgehoben- man lachte und scherzte nicht so viel wie sonst aber man versuchte sich schnell abzulenken. So viel über-den-Tod-nachdenken ist mit Sicherheit nicht gesund – vielleicht macht es sogar älter. Und so blieb es bei dem bewährten Smalltalk, mit der einen oder anderen netten Anekdote zwischendrin. Die beiden ältesten sorgten kurz noch für einen Umschwung in der Stimmung, als sie von ihren Jahren als Mutter, Oma und schließlich ihren letzten Stunden erzählten. Doch wenige Augenblicke später war auch das vorüber.

     

    Wie kommt es, dass wir nach so vielen Jahren an Erfahrung der Tod uns immer noch so verunsichern kann? Wie kommt es, dass ein Geburtstag jährlich gefeiert wird, der Todestag dagegen ein Tag der Trauer und Schmerzen ist? Ist das nicht ein Grund zu feiern, der lang ersehnte Tag, seinen Schöpfer endlich von Angesicht zu Angesicht sehen zu können? Es hat mich gewundert und verwirrt zugleich. Ich wusste meine Oma hatte sich nichts sehnlicher gewünscht – und sie ist im Frieden mit Gott und den Menschen gestorben. Warum ist es dann kein Freudenfest geworden? Die Antwort gab mir meine Schwester ohne es zu wissen am Tag davor: Sie zitierte Paulus‘ Brief an die Korinther

     

    Aber das geschieht nach der von Gott festgelegten Ordnung. Zuerst ist Christus auferstanden. Als nächstes werden, wenn er wiederkommt, die auferstehen, die zu ihm gehören. Und dann wird Christus die Herrschaft Gott, dem Vater, übergeben – dann, wenn er allen gottfeindlichen Mächten, Kräften und Gewalten ein Ende bereitet hat; dann ist das Ziel erreicht. Denn Christus muss so lange herrschen, bis »Gott ihm alle seine Feinde unter die Füße gelegt hat«. Der letzte Feind ist der Tod, aber auch ihm wird schließlich ein Ende bereitet.

    1. Korinther 15:23-26

     

    Da wurde mir klar, dass der Tod ein Feind ist – auch wenn er dafür sorgt, dass wir mit dem zweiten Körper weiterleben können wie in der Stelle in der Offenbarung am Anfang beschrieben. Die Leute, die ich nicht mitnehme, leiden erst mal darunter. Das, was für mich (als Verstorbener) Realität geworden ist, ist für sie nur im Glauben real – und darum noch nicht greifbar. Der Tod ist wie eine Trennwand zwischen den zwei Realitäten.

     

    Du bist dir noch gar nicht sicher, ob du nach dem Tod weiterleben wirst? Du weißt nicht ob man sich auf ihn freuen sollte oder ihn fürchten? Und fragst du dich gerade was Leute wohl auf deiner Beerdigung sagen oder machen werden?

     

    Bitte Jesus (laut), dass er sich dir zu erkennen gibt, sofern er real ist. Wenn er es nicht ist wird einfach nichts passieren.

    Wenn du glaubst dass er lebt, aber nicht glaubst ob du mit ihm leben wirst dann lies Johannes Kapitel 3 Vers 16. wenn du mehr Zeit hast, gerne auch die ganze Bibel.

    Und wenn du willst, das Leute auf deiner Beerdigung viel Gutes über dich zu erzählen haben, dann bemühe dich jetzt schon um die Geschichten, die die Stimmung dann prägen werden.

    Von Jonathan

    Mittwoch, 25.11.2015