Leinenlos Geliebt.

Morgenstund

  • Kennst du das? Der Wecker klingelt, aber es ist noch dunkel. Du drückst die Schlummertaste und drehst dich noch einmal um. Nur fünf Minuten länger schlafen, nur kurz noch, es ist ja noch dunkel…

    Nach drei mal Schlummertaste quälst du dich schließlich aus dem Bett und schleppst dich zur Kaffeemaschine.

    Früher, als ich noch zur Schule ging, da kam dann, wenn ich nicht rechtzeitig aufstehen wollte, meine Mutter ins Zimmer und schaltete das Licht ein. Was für eine Folter, was für ein Schmerz in meinen Augen. Es gab nur eine logische Handlung: Umdrehen, unter die Decke zurückziehen und das Licht wieder ausmachen. Nur die Augen schonen und dem unangenehmen Schein der Helligkeit ausweichen.

    Viel zu oft zeigte mir dieser Lichtschalter auf, dass ich hätte früher ins Bett gehen sollen, weniger feiern sollen – kurz gesagt: Der Lichtschalter zeigte mir meine Verfehlungen des vorangegangenen Tages. Und das konnte schmerzhaft sein.

    Noch heute ist es manchmal so, wenn unsere Kinder uns morgens wecken, indem sie den Lichtschalter umlegen.

    Und jeden Morgen dürfen wir entscheiden, wie wir mit dem Licht umgehen. Stehen wir auf und ertragen diesen Schmerz der Helligkeit, des Aufdeckens für einen Moment, oder geben wir der Bequemlichkeit des Schlafens nach und schalten das Licht aus, drehen uns um und schlafen weiter. Das ist unsere Entscheidung, aber wenn wir uns wieder umdrehen, um nicht vom Licht bloßgestellt zu werden, dann kann sich in unserem Leben auch nichts ändern. Nur, wenn wir uns „wecken“ lassen, dem Licht Raum geben, dann kann etwas Geschehen…

    Jesus sagt in der Bibel: „Ich bin das Licht der Welt“. Er ist das Licht, das unsere Finsternis erhellt. Während wir noch schlafen betritt er den Raum und will uns zeigen, was sich da im Dunkel unseres Alltags angehäuft hat. Die Bibel zeigt uns deutlich, wo wir Defizite haben und das gefällt uns nicht, also lehnen wir die Aussagen der Bibel oder Jesu einfach ab, schalten das Licht wieder aus und drehen uns um. Aber was wäre, wenn wir den Schmerz zulassen, dass wir sehen, wie wir wirklich sind, wie unaufgeräumt unser Zimmer ist? Wenn wir den Schmerz ertragen?

    Unsere Augen gewöhnen sich an das Licht und mit der Zeit tut es nicht weh, sondern zeigt uns den Weg. Plötzlich können wir Dinge sehen, nehmen Dinge anders wahr.

    Es ist leichter, sich im Licht anzuziehen, als im Dunkeln. Man stößt seinen Fuß beim Laufen auch nicht so leicht, wie man das im Dunkeln tut.

    In Psalm 119 steht: „Dein Licht ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Weg.“

    Wenn wir also bereit sind, den ersten Schmerz zu ertragen, der unsere Augen reizt, dannn können wir erleben, dass das Licht unsere Augen leitet und unseren Weg ausleuchtet, so dass wir sicher wandeln können.

    Wenn Jesus an deine Türe klopft, indem er dir etwas von dem Dunkel deines Lebens ausleuchtet, dann freue dich darauf, dass es dir zum Besten dient. Lass das Licht an und schicke IHN nicht wieder weg.

    Erst im Licht kann man sein Gefängnis erkennen…

    Donnerstag, 13.12.2018