Leinenlos Geliebt.

Frucht des Geistes

  • Nehmen wir einmal an, ich stünde in einem Kostümverleih. Und plötzlich sehe ich dort ein Kostüm aus dem feinsten und teuersten Stoff. Ein Kostüm, das mich in seinen Bann zieht und mich begeistert. Natürlich möchte ich es gleich haben.
    Doch schon bei der Anprobe stelle ich fest, dass es nicht richtig passt. Es ist nicht maßgeschneidert!
    Unter dem einen Arm zwickt es, das rechte Hosenbein ist zu lang, obenrum ist das Kostüm zu weit und an der Hüfte trägt es ziemlich auf und offenbart so, was ich lieber verstecken würde.
    Aber dennoch will ich es haben und entscheide mich: Dann wird es eben passend gemacht!
    Ähnlich ist es oftmals auch mit den Früchten, die wir als Christen hervorbringen sollen, den Früchten des Geistes. In Galater 5,22 werden diese aufgelistet:
    Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Glaube, Sanftmut und Keuschheit.
    Ich muss gestehen, dass viele dieser Früchte nicht meinem eigentlichen Wesen entsprechen. Ich bin nicht geduldig, wenn mein Sohn beschließt mal wieder 15 Minuten zu brauchen, bis er sich dazu durchringt, seine Jacke anzuziehen.
    Meine Güte endet oft, wenn die Post mal wieder ein Päckchen beim Nachbarn abgegeben hat, obwohl ich doch zu Hause bin…
    Und wo bitte ist mein Glaube, dass Gott durch Gebet frei macht, wenn mir ein verzweifelter Suchtkranker begegnet? Wenn ich für ihn bete? Obwohl ich es doch eigentlich sicher weiß…
    An diesen Stellen zwickt mein Glaube, mein Glaubensleben. Oder mein Glaube hat sich an diesen Stellen von der Bibel entfernt und hält nicht an Gottes Verheißungen fest.
    Oft sind es unangenehme und stressige Situationen, in denen wir dem Zwicken zu viel Raum geben. Es ist uns unangenehm und wir achten in diesen Momenten nicht so sehr darauf, wie schön die Früchte des Geistes sind, wie gut sie schmecken. Stattdessen lassen wir unserem Fleisch freien Lauf.
    Uniformträger sagen oft, dass es ihnen nicht immer Freude bereitet, die Uniform zu tragen. Aber sie tun es! Es gehört zu ihrem Beruf, zu ihrer Berufung einfach dazu!
    Genau so sollten wir dem Geist Gottes den Raum dafür geben, seine Früchte in unser Leben zu bringen und uns nicht in unangenehmen Situationen auf unser Fleisch berufen. Wir können jeden Tag darum bitten und uns dafür entscheiden, dass wir im Geist wandeln und dann auch seine Früchte genießen, wenn wir uns gar nicht danach fühlen. Gottes Geist ist ein bisschen wie unsere Uniform. Und seine Früchte können der Welt zeigen, welchen Unterschied Jesus in einem Leben macht! Amen.
    von Yvonne

    Dienstag, 07.03.2017