Leinenlos Geliebt.

Wissenswertes über Obdachlosigkeit und Sucht

  • Obdachlose Menschen führen in Deutschland noch immer ein Schattenleben.

    Kaum jemand kennt sie so wirklich, obgleich man sie doch jeden Tag vor Augen hat…

    Die Zahl der Wohnungslosen ist zwischen den Jahren 2008 und 2012 von 227 000 auf geschätzte 284 000 Menschen gestiegen. Das macht einen Anstieg von ca. 25%.

    Für 2016 ist ein weiterer Anstieg von ca. 33% prognostiziert. In Zeiten, in denen wir im Wohlstand schwelgen ist das die Kehrseite der Medaille. Die meisten dieser Menschen sind unter anderem in Notunterkünften einquartiert. Aber immerhin 24 000 Menschen nächtigen auf der Straße und sind Wind und Wetter schutzlos ausgesetzt.

    Die Zahl der wohnungslosen Kinder und Minder-jährigen wird auf ca. 32 000 geschätzt. Dies entspricht ca. 11%. Auch hier sehen die Prognosen ein starkes Wachstum der Zahlen bis 2016.

    Hinzu kommt die hohe Anzahl derer, die von einem Wohnungsverlust bedroht sind. Im Jahr 2012 waren dies zusätzlich ca. 130 000 Menschen, so dass es oft ein schmaler Grat ist.

    Ursachen sind oft vielfältig. Hauptursache für den Verlust von Wohnungen ist das extreme Anziehen der Mietpreise in deutschen Städten in Zusammenhang mit der Zunahme der Verarmung der Unterschicht. In kaum einem anderen Land Europas leben mehr Menschen knapp an oder unter der landesspezifischen Armutsgrenze als in Deutschland.

    Darüber hinaus haben viele Menschen aus Unwissenheit Fehler im Beantragen von Hartz 4 oder anderen staatlichen Zuschüssen wie Krankengeld gemacht. Hier reichen oft kleine Fehler aus, um eine Zeit lang durchs Raster zu fallen.

    Jedes Jahr erfrieren in Deutschland zwischen 10 und 20 Menschen, weil sie nicht ausreichend vor der Kälte geschützt sind.

    Ist man erst einmal durchs Raster gefallen, dann beginnt ein Kreislauf, aus welchem ein Ausbruch nur schwer möglich ist.

    Wer seine Wohnung verliert, der bekommt über kurz oder lang Probleme mit der Arbeit und verliert diese auch oft. Wer keine Wohnung hat, findet auch nur sehr schwer Arbeit, wer keine Arbeit hat, hat wenig Geld und findet auch keine Wohnung mehr. Frustration macht sich breit und oft greift man zu Suchtmitteln, um der Realität auszuweichen. Die Armut in Verbindung mit Sucht führt dann wieder zu einer schlechten Ernährung, was zu Krankheiten und Mangelerscheinungen führt. Was wiederum die Konzentration hemmt, welche in einem potenziellen Bewerbungsgespräch doch so wichtig wäre… Ein Kreislauf, der schon viele Menschen das Leben gekostet hat.

    Fehlentscheidungen treffen wir alle, aber es sollte auch einen Weg zurück geben!

    Darüberhinaus konsumieren laut der Drogenaffinitätsstudie von 2011 ca. 4,9% aller Jugendlichen illegale Drogen und ca. 39% der 16-17 Jährigen betrinken sich mindestens einmal im Monat. Bei den 12-15 Jährigen betrifft dies immerhin 6,3%. Sucht ist eine häufige Ausdrucksform für ein abdriftendes Leben. Oft stecken tiefe Ursachen dahinter, die ans Licht geholt werden müssen. Aber manchmal ist die Ursache für eine Suchtproblematik schlicht und ergreifend Unwissenheit.

    Im Jahr 2011 starben an den Folgen von Drogenkonsum (inklusive Alkohol und Nikotin) über 180 000 Menschen in Deutschland. Die Dunkelziffern sind vermutlich ungleich höher…